Schulen sollten sich auf Schließung bis zum Sommer vorbereiten

Nachdem wir selbst einige Tage mit der Corona-Situation gehadert haben, Geschäft weggebrochen ist und heute der erste Tag ist, an dem die Berliner Schulen geschlossen haben, steht für mich eine Frage im Vordergrund: „Wie gehen wir mit dieser Situation um, damit unsere Kinder best-möglich hinterher dastehen?“

Aktuell beobachten wir eine unterrichtsfreie Zeit für 3 Wochen, manchmal werden Buchseiten oder Arbeitsblätter verteilt und bei Fragen kann eine Email an den Lehrer versendet werden.

Kombiniert man aber die Info „3 Wochen Schulschließung“ mit der Info „Der Höhepunkt der Pandemie ist im Mai / Juni oder später zu erwarten.“, wird schnell klar, dass die Schulen auch bis zu den Sommerferien schließen könnten. Ohio (USA) hat das bereits so kommuniziert und eine Schulschließung bis Ende des Jahres in Aussicht gestellt.

Auf so eine Situation muss man sich anders vorbereiten als auf „verlängerte Osterferien“. Nun ist unsere Wahrnehmung, dass alle vor der großen „Was-passiert-dann-Maschine“ stehen und den Hebel nicht finden sie in Gang zu setzen.

Jetzt ist die Herausforderung alle in die Lage zu versetzen: Schuldirektion, Lehrer, Schüler und Eltern, den Habitus der Präsenzschule zügig auf „Home School“ zu übertragen. Das geht nur mit Hilfe von flexiblem Umdenken, einem guten Konzept und unter Nutzung der verfügbaren, digitalen Medien – die jeder heute nutzt.

Für uns sind die Schlüsselelemente, die es zu realisieren gilt:

  1. Einen angepassten Rhythmus zu etablieren, damit Schüler und Lehrer im regelmäßigen Austausch verbleiben, allen die Wichtigkeit täglich vor Augen geführt ist und vor allem auch klar ist, dass Interesse an erlerntem Stoff bleibt.
  2. Jeden in die Lage zu versetzen per Video zu kommunizieren und digital Unterlagen gemeinsam zu er- und bearbeiten.
  3. Digital Möglichkeiten zu nutzen Aufgaben zu verteilen und zu kontrollieren.
  4. Einen Modus zu entwickeln, wie auch Tests und Klausuren stattfinden können.

Eine Umsetzung könnte wie folgt aussehen:

  • Lehrer und Schüler sind technisch in der Lage an Skype-Telefonaten teilzunehmen. Die Endgeräte sollten in den meisten Fällen in Form von Smartphones, Computern oder Laptops vorhanden sein.
  • Es wird ein Coaching-Stundenplan entwickelt. Die Schulstunde kann in 4 x 10 min aufgeteilt werden in denen jeweils kleinere Schülergruppen bezogen auf die abgegebenen Aufgaben gecoacht werden und die Möglichkeit besteht Fragen und Fehler zu diskutieren.
  • Verfügbare online Lernplattformen, wie z.B. https://de.bettermarks.com/ (aufgrund von Corona bis Jahresende kostenfrei: https://de.bettermarks.com/corona-update) werden genutzt, um die Abarbeitung von Aufgaben kontrollierbar zu machen
    Hier eine Übersicht einiger Lernplattformen https://leaschulz.com/corona-lernen-aber-wie/
  • Für individuelle, vom Lehrer entwickelte Pläne und für einzureichende Hausaufgaben werden Cloud-basierte Dokumenten-Bereiche, wie DropBox, Google Drive o.ä. genutzt
  • Prüfungen können über online Umfrage Formulare abgenommen werden, Freitext-Antworten, Multiple Choice (z.B. Survey Monkey)

Zusätzlich gibt es ein Unterstützungsprogramm für Eltern. Hier wird ein Leitfaden verteilt, wie Eltern ihre Kinder bestmöglich unterstützen können. Dazu können Elemente zählen, wie:

  • Feste Lern- und Pausenzeiten
  • Fernsehen in einer fremden Sprache
  • Wie gebe ich am besten inhaltliche Unterstützung

Uns ist ebenfalls klar, dass dieses Konzept in dem ein oder anderen Fall, wie ein sehr großer, nicht stemmbarer Brocken, erscheint.

In normalen Zeiten unterstützen wir Unternehmen bei schnellen, effizienten und zielorientierten Veränderungen. Wer also Hilfe bei dieser Transformation braucht, kann genau auf unsere Erfahrungen zurückgreifen und uns ins Boot holen.

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